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Lehrergesundheit in Deutschland: Belastungserfahrungen und Bedarfe im Schulalltag

Mann und Frau stehen in Teeküche, Mann vergießt Kaffee

Eine aktuelle Umfrage, durchgeführt von Lehrer-Online in Kooperation mit dem Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin (ASU) der Universitätsmedizin Mainz, zeigt alarmierende Ergebnisse zur Gesundheitssituation von Lehrkräften in Deutschland. Die Online-Umfrage wurde von März bis August 2023 durchgeführt und umfasste 1.027 Lehrkräfte an allgemein- und berufsbildenden Schulen. Der Bericht legt offen, welche Herausforderungen Lehrerinnen und Lehrer im Schulalltag erleben und welche Maßnahmen dringend notwendig sind, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

 

Hauptbelastungen im Lehrerberuf

Die Studie verdeutlicht, dass Lehrkräfte auf vielfältige Weise belastet sind. Die drei zentralen Stressfaktoren sind:

Arbeitszeit und Arbeitsumfang: Eine große Mehrheit der Befragten gab an, regelmäßig überlange Arbeitszeiten zu haben. Dazu gehören neben der Unterrichtsvorbereitung auch Korrekturarbeiten, Elterngespräche und administrative Aufgaben.

Mehr als 70 % der Lehrkräfte empfinden den Arbeitsumfang als zu hoch.

Psychische Belastungen: Die psychische Gesundheit von Lehrkräften steht zunehmend unter Druck. Konflikte mit Schülern, Eltern und Kolleginnen sowie hohe Erwartungshaltungen von Seiten der Gesellschaft verschärfen diese Belastung.

Rund 65 % der Lehrkräfte berichten von anhaltendem Stress, der zu Erschöpfung und gesundheitlichen Problemen führt.

Fehlende Ressourcen: Ein Mangel an Lehr- und Lernmaterialien, fehlendes Personal und die Unterstützung für Schüler mit besonderen Bedürfnissen verschärfen die Arbeitsbelastung

Wichtigste Ergebnisse der Studie

Die wichtigsten Daten aus der Umfrage lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Arbeitszeit:

50 % der Lehrkräfte arbeiten durchschnittlich mehr als 45 Stunden pro Woche.

30 % geben sogar an, mehr als 50 Stunden zu arbeiten.

Psychische Gesundheit:

40 % der Lehrkräfte fühlen sich häufig oder sehr häufig emotional erschöpft.

35 % berichten von gesundheitlichen Beschwerden wie Schlafstörungen und Kopfschmerzen.

Bedarfe:

70 % der Befragten wünschen sich administrative Entlastung durch Schulassistenzen.

60 % fordern Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, wie Stressmanagement-Workshops oder psychosoziale Unterstützung.

Die wichtigsten Forderungen der Lehrkräfte

Auf Basis der Umfrageergebnisse zeichnen sich konkrete Bedarfe ab, die zur Entlastung und Verbesserung der Lehrergesundheit beitragen könnten:

  1. Administrative Entlastung: Ein zentraler Wunsch ist der Abbau von Bürokratie. Schulassistenzen könnten administrative Aufgaben übernehmen und Lehrkräfte entlasten.

  2. Mehr Personal: Schulen benötigen dringend zusätzliches Fachpersonal, darunter Schulpsychologen, Sozialarbeiter und Assistenzkräfte, um individuelle Förderung zu ermöglichen und Lehrkräfte zu unterstützen.

  3. Maßnahmen zur Gesundheitsförderung: Dazu zählen Angebote wie Workshops zur Stressbewältigung, Sportprogramme und ein umfassender betriebliches Gesundheitsmanagement-Ansatz.

Fazit: Handlungsbedarf für Politik und Schulträger

Die Umfrage zeigt klar: Der Lehrberuf steht vor großen Herausforderungen. Die physische und psychische Gesundheit der Lehrkräfte leidet unter den aktuellen Rahmenbedingungen. Politik und Schulträger müssen hier aktiv werden und gezielte Maßnahmen zur Entlastung und Gesundheitsförderung umsetzen. Nur so kann der Lehrerberuf zukunftsfähig und attraktiv bleiben.

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